Wenn man Triathlons macht, kommt man natürlich am Ironman nicht vorbei. Zwar ist eine reine Marketingsache und die Teilnahme kostet auch entsprechend viel, aber irgendwie reizt es dann doch auch zu sehr.

So beschloss ich, mich für den Ironman 70.3 in Zell am See anzumelden, und versuchte mich, mental und physisch darauf vorzubereiten – sicher nicht mit einem perfekten Trainingsplan, aber halt Radfahren, Schwimmen und Laufen – irgendwie halt.

Für die Anreise per Bahn hatte ich ja den ganzen Samstag Zeit, die Abreise war schon mehr eine Challenge, um 19.15 geht der letzte Zug von Zell am See nach Salzburg, damit ich gegen Mitternacht in Wien sein konnte – Rennstart war ab 11, also hatte ich dann noch ordentlich Stress, nach dem Rennen wieder alle Sachen zusammenzusuchen und den Zug zu erwischen. Sicherheitshalber habe ich dann noch die 2 späteren Züge als Notfall mitgebucht, auch wenn ich dann erst in den frühen Morgenstunden in Wien angekommen wäre – also keine Ideallösung.

Der Vortag des Rennens war regnerisch, windig, und mit vielen Wellen am See – wahrlich kein Idealzustand – laut Wetterprognose sollte aber der Renntag schön werden. So war es dann auch tatsächlich: herrlicher Sonnenschein, warm, in der Sonne sogar heiß mit fantastischem Blick auf den Glockner, Kitzsteinhorn und die Saalfeldener Berge.

Am Vortag galt es noch, alles vorzubereiten, weil wieder mal Transition Zones und Ziel woanders lagen – also wieder alle Sachen in 3 verschiedene Bags einsortieren, Bike bekleben und einchecken. Dann Nudeln und Crepes fürs Carbo Loading.

Race Day war wirklich herrliches Wetter, der Veranstalter sagte, das es in den letzten 10 Jahren nie so schön war – große Erleichterung. Letzter Bike Check, dann anstellen in großen Wartebereich, extrem viele Zuschauer (es gibt tatsächlich Teilnehmer, deren Familie dabei sind, um anzufeuern!) und auch viele Teilnehmer, sodass mein Schwimmstart erst 20 Minuten nach offiziellem Start stattfindet.

Die Schwimmstrecke sind 2 lange Geraden, jeweils 950 m, an sich schön, um in den Flow zu kommen, aber es wuselt so viel, dass das nicht wirklich gelingt. Am Rückweg ging es dann schon eher, ich lag da ganz hinten und da war dann zum Glück wieder mehr Platz. Wie immer kommt man komplett benommen und torkelnd aus dem Wasser, in den ersten Metern schwankt man, während man gleichzeitig versucht, sich aus dem Neopren rauszuschälen. Rein in die Radsachen und weiter torkelnd dann zur Linie, wo man aufs Rad steigen kann.

Auf der Radstrecke fühle ich mich dann schon wesentlich wohler und bin ständig am überholen (klar, so weit, wie ich beim Schwimmen hinten war), bis man zu Anstieg zum Hochkönig kommt. Dort merkt man schon deutlich, dass sich einige bei den Anstiegen schwer tun, war also eher mein Metier und so konnte ich stets weiter überholen (in Summe konnte ich beim Radfahren dann über 200 Teilnehmer überholen :-)!. Bei der Abfahrt kamen dann aber einige Wagemutige wieder vorbei, dann noch die lange ebene Strecke zurück nach Zell am See bis zur Schleife nach Kaprun und zurück in der Transition Zone: 30er Schnitt auf 90km mit 1050 hm in unter 3h – da bin ich recht stolz.

Dann noch ein kleines Läufchen von 21km entlang des Zeller Sees, 3 mal gings durch Zell am See durch eine irre Menschenmenge, die Familie und Freunde anfeuerten – aber eben auf Wildfremde feuerten mich an, riefen meinen Namen und motivierten mich, durchzuhalten. Die vielen Labestationen halfen auch – mit Wasser, Iso, Cola, Salzwasser (!) und teuren Maurten Gels. Auf der Laufstrecke sah man dann, wie fertig die meisten Teilnehmer zu dem Zeitpunkt schon waren, einige gingen nur noch, aber die vielen Zuseher feuerten weiter emsig an, bis man zum berühmten roten Teppich, dem Zieleinlauf kam und durch den Ironman-Bogen mit Händen der Luft schwebte und die heißersehnte Medaille umgehängt bekam.

Gesamtzeit: 6h10, Altersklasse Platz 86 (von wievielen ist mir eigentlich egal 😉

Im Finisher Bereich gabs noch eine ordentliche Portion Nudeln, man sammelte alle Bags wieder zusammen, und machte sich auf den Weg zum Bike-Check out. Stressig, aber knapp kam ich um 19 Uhr am Bahnsteig an, um den Zug zu erwischen, der mich um Mitternacht in Wien absetzte – Was für ein heftiges Wochenende!

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