Durch eine Facebook-Werbung aufmerksam gemacht, stolperte ich auf das IRONBIKE-Rennen in Ischgl Anfang August und mein Dienstplan ermöglichte mir sogar die Teilnahme!

Als etwas komplex stellte sich die Anreise dar, da die Zugstrecke über das Deutsche Eck genau in dieser Zeit unterbrochen war. Dennoch fand ich einen, besser gesagt DREI Züge, die mich hinbringen sollten: 3 Mal umsteigen, 8h Fahrt und jedes Mal hoffen, dass sich der Anschlußzug ausgeht – kostete Nerven! Schlussendlich kam noch dazu, dass ich ja auch dann noch von Landeck nach Ischgl hinauf musste – Fahrradplätze am Bus gab es, aber nicht reservierbar, also wusste man nicht, ob noch Platz sein wird. Scheinbar ist die Anreise per Zug für die Teilnehmer des Rennens ohnedies kein Thema (SCHANDE!), denn es wollte tatsächlich NIEMAND anderer mit dem Bus fahren. Letzten Endes gelang mir die Anreise am Freitag vor dem Event, kurz vor 18 Uhr war ich noch bei der Startnummernausgabe.

Ischgl selbst besteht ja nur aus Hotels und Aprés-Ski-Bars, von denen im Sommer einige zu Aprés-Bike-Bars mutierten, der Rest blieb geschlossen.

Das Event war perfekt organisiert, immerhin war es zum 30jährigen Jubiläum auch gleichzeitig die Österreichische Staatsmeisterschaft in der Disziplin Mountainbike-Marathon – dazu musste die EXTREME-Strecke bewältigt werden: 3300hm auf über 70km, zuerst nach Mathon hinauf, dann zurück durch Ischgl, rauf zur Idalpe und zum Salaaser Kopf auf 2700m, auf der anderen Seite in die Schweiz nach Samnaun hinunter und wieder 1000hm hinauf zum Flimsattel und von dort dann endlich über 1200hm hinunter nach Ischgl ins Ziel. Dazwischen gab es 3 Cut-off-Zeiten, wo man die Strecken dann abkürzen konnte bzw musste, wenn man die Zeit nicht geschafft hat.

Angemeldet war ich für die HARD-Strecke, mit 2700hm ersparte man sich so den ganzen Weg runter nach Samnaun, hielt mir aber über die Cut-Off-Zeiten offen, welche Strecke ich wirklich fahren konnte (ein kleiner Gedanke im Hinterkopf spielte schon auch irgendwie damit, die volle Strecke fahren zu können…)

Während die Anwärter für die Staatsmeisterschaft vorne losbrausten, reihte ich mich gemütlich, aber doch mit Druck ins hintere Feld ein, genoß den herrlichen Tag und das tolle Bergpanorama, zumindest bis zum steilen Anstieg auf Asphalt zur Idalpe hoch (1200hm am Stück standen am Radcomputer). Die erste Cut-Off Zeit unterbot ich um 45 minuten, die zweite um 30, für die dritte – entscheidende – oben am Salaaser Kopf (12 Uhr!) wurde es schon knapper aber noch schaffbar – bis ich die Rampen mit 25% und mehr erblickte, die noch vor mir standen.

Zum Glück sahen es aber meine Leidensgenossen im hinteren Teil des Feldes ähnlich, wir schoben dann den meisten Teil des Anstiegs und wunderten uns, wie die ersten das fahren konnten, selbst beim Schieben rutschte man schon auf dem Schotter ab. 17 Minuten vor Ablauf stand ich dann oben auf der Abzweigung und spontan – angesichts des tollen Wetters und der Frage, was ich sonst noch den restlichen Tag machen sollte – entschied ich mich für rechts, den langen, EXTREMEN, Weg.

Hinunter nach Samnaun war es dann eher fad – Schotterstraße und hinauf zur Alp Trida wieder steile – Schotter und Asphalt, doch wir – die hintengebliebenen – unterhielten uns prächtig während wir hinaufschoben. Nur als wir einen der vielen Fotografen erblickten, schwangen wir uns todesmutig wieder auf die Bikes – bis zur nächsten Rampe halt. Auf den Labestationen wurde schon langsam wieder eingepackt, dennoch versorgten sie uns mit Iso, Nüssen und Bananen und aufmunternden Zurufen!

Nach dem letzten Anstieg auf den Flimsattel hieß es dann 1200hm nur noch hinunter – nur eine Kuhherde, die mittem am Trail graste, konnte mich noch aufhalten! Oben noch Trails verwandelte sich der restliche Weg in eine rasante Schotterabfahrt und rasch war ich dann wieder in Ischgl unten, durchs Ziel – knapp unter 7 h! (Der Staatsmeister hat knapp unter 4h gebraucht – unfassbar)

Da ich den Montag noch frei hatte, verbrachte ich den Sonntag noch in Ischgl, um mir die Trails noch mal IN RUHE anzusehen, mit Liftunterstützung! Ich fuhr also die fast idente Strecke auf den berühmtesten Trails Ischgls noch mal und genoß das herrliche Panorama, Wetter und Kaiserschmarrn in der Hütte. Schmuggler-Trail, Visalp und Flimmjoch-Trails waren genial, weiter unten im Tal aber gabs dann nur noch Forststraßen und die restlichen gebauten Trails waren sehr anfängerlastig. Auf der Schweizer Seite fand ich noch einen Shared-Trail, der es noch mal in sich hatte (Experts only stand dort), in Summe ein interessantes Hochgebirgs-Trail-Paradies, aber in einem Tag ist man schon mal durch – Perfektes Wochenende also!

Rennvideo

Trailvideo

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